Als dem autistischen Jason der Schulverweis droht, verspricht ihm sein Vater, gemeinsam jedes Wochenende zum Heimspiel eines anderen Fussballvereins zu gehen – sofern er sich dafür in der Schule zusammenreisst. Der auf wahren Ereignissen beruhende Film von Marc Rothemund vermittelt Einblicke in den Alltag eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen.

Bildergalerie

Die ersten Jahre kümmert sich die Mutter um den autistischen Jason. Doch sein Verhalten wird zunehmend auffällig und mit zehn Jahren droht ihm der Schulverweis. Um die Mutter zu entlasten und Jason den Verbleib an der Schule zu ermöglichen, bietet der Vater einen Deal an: Unter der Bedingung, dass sich Jason nicht mehr so leicht provozieren lässt, begleitet er ihn fortan jedes Wochenende zum Heimspiel eines anderen Fussballvereins. Diese Abmachung gilt so lange, bis Jason seinen Lieblingsklub gefunden hat.

Jason ist ein Kind mit Asperger-Syndrom. Deswegen ist er manchmal überempfindlich und muss sein Leben nach eigenen Regeln gestalten. Nach Regeln, die auch sein Umfeld betreffen und deren Nicht-Einhaltung ihn ausrasten lassen. In der besten Szene des Films erklärt Jason, dass in seinem Kopf ein Krieg tobt, dem er bisweilen selber nicht Herr wird.

Marc Rothemunds Film beruht auf dem Buch «Wir Wochenendrebellen», in dem Mirco von Juterczenka beschreibt, wie er mit seinem Sohn während Jahren von Fussballspiel zu Fussballspiel pilgert und sie dabei zu einem Team werden.

Der Film verdichtet diese Reise zu einem Trip von wenigen Monaten. Die feinfühlige Schilderung krisenhafter Momente steht dabei im Gegensatz zu bombastischen Szenen in einigen der schönsten Fussballstadien Deutschlands. Florian David Fitz ist als Vater sympathisch, doch Cecilio Andresen als Jason spielt ihn immer wieder an die Wand. «Wochenendrebellen» ist ein beeindruckender Film, der ans Herz geht, vieles richtig macht, aber etwas oberflächlich bleibt.