Pressetext
Ein Selfie mit Anton Tschechow
Mit ihrem dokumentarischen Essay Ein Selfie mit Anton Tschechow lässt uns Dominique de Rivaz auf eine ganz neue Art ins Leben und in den Tod von Anton Tschechow eintauchen.Ein Jahrhundert nach dessen Tod unternimmt die Filmemacherin, Kamera in der Hand, ihrerseits die letzte Reise Tschechows, von Moskau über Berlin nach Süddeutschland. Tschechow befand sich damals im Endstadium seiner Tuberkuloseerkrankung. Die Repatriierung seiner Leiche in einem Wäschekorb, dann in einem Eisenbahnwagen »Für Frische Austern« endete in Moskau inmitten eines burlesken Fanfarengetöns und in einem Augenblick unendlicher Besinnung.Unterwegs, dem Faden unveröffentlichter Archivdokumente folgend, entsteht das Gewebe einer vielstimmigen Erzählung. Hineinverwoben sind die letzten optimistischen und ironischen Briefe des sterbenden Tschechow, das Reisetagebuch der Filmemacherin, die eiskalte Aufzählung der Sterbephasen durch einen Palliativarzt, die meditative Versenkung in Nathalie Sarrautes Erzählung Ich sterbe. Die Analyse der Modernität Tschechows in seiner Menschlichkeit und in seinem Werk verleiht der Reise eine rhythmische Gliederung.Ein Selfie mit Anton Tschechow ist ein Requiem, das alle Tode in sich vereint.
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