Paolo Conte, Via Con Me Italien 2020 – 100min.

Filmkritik

«Schick und charmant»

Théo Metais
Filmkritik: Théo Metais

«Paolo Conte - Via con me», ein Dokumentarfilm, der 2020 auf dem Filmfestival in Venedig vorgestellt wurde, zeigt eine mit Leidenschaft gefüllte Hommage an den Mann, der neben Marcello Mastroianni zu den grössten Legenden des Dolce Vita gehört.

Roberto Benigni schaut uns direkt in die Augen und bekräftigt in seiner monumentalen Tirade, dass Paolo Conte «ars gratia artis» («Kunst um der Kunst willen») ist und es keine versteckte Bedeutung in dieser Hinsicht geben würde. Diese Meinung wurde später von der grossartigen Isabella Rossellini geteilt. Es gibt noch andere, die im Laufe des Films vor die Kamera treten, um von ihren Erfahrungen mit dem charmanten italienischen Liederdichter zu berichten. In dieser Dokumentation begegnen sich Caterina Caselli, Francesco De Gregori, Luisa Ranieri und Jane Birkin sowie der Sohn von Enzo Jannacci, um die Geheimnisse seiner Worte, seines Kazoos, seiner einzigartigen Eleganz und der Sanftheit seiner Reime ein für alle Mal zu lüften.

«Paolo Conte - Via con me» erzählt eindrucksvoll die Legende seines Lebens nach. Seine Liebe zu Bilderrätseln und Kryptogrammen geht jedoch völlig unter, genauso wie die Einblicke in seine Schreibprozesse und die Randbemerkungen zu seinen Illustrationen. Um dies näher zu beleuchten, schien in der einstündigen und vierzig Minuten langen Laufzeit nicht genügend Platz gewesen zu sein. Zweifellos hätte die Legende des italienischen Schriftstellers ein weniger programmatisches Format verdient, so wie der 2019 veröffentlichte Dokumentarfilm «Le regard de Charles», der die große Geschichte von Charles Aznavour nacherzählt.

Zum Schluss ist es vielleicht Roberto Benigni, der es am besten zusammenfasst: Es wird alles Wichtige erzählt, was man über Paolo Conte wissen sollte.

Übersetzung aus dem Französischen von Théo Metais durch Kimberley Schmidt.

23.08.2022

3

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