Mister Link - Ein fellig verrücktes Abenteuer USA 2019 – 95min.

Filmkritik

Ein Freund in der Not

Irina Blum
Filmkritik: Irina Blum

Nach Filmen wie Coraline oder Kubo – Der tapfere Samurai bringen die Laika Studios ihren nächsten Stop-Motion-Wurf auf die grosse Leinwand: Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer. Die einfach gehaltene Geschichte rund um Freundschaft und Identität entpuppt sich als gelungene Familienunterhaltung mit Herz und Verstand.

Weil der Forscher Sir Lionel Frost (im Original gesprochen von Hugh Jackman) für seine Wissenschaft lebt, hat er ein grosses Ziel: Er will ein für alle Mal seine Qualitäten als legendärer Forscher beweisen und macht sich deshalb auf die Suche nach dem letzten Vorfahren des Menschen, genannt Missing Link. Tatsächlich findet er ihn tief in amerikanischen Wäldern. Mr. Link, wie Lionel Frost ihn tauft, ist jedoch alles andere als glücklich: Im Glauben, der einzige seiner Art zu sein, gestaltet sich sein Leben ziemlich einsam. Seine letzte Hoffnung sind die sagenumwobenen Yetis, die mit ihm verwandt sein sollen.

Gemeinsam machen sich der optimistische und exzentrische Forscher und das orange Wesen mit der liebenswürdigen, tollpatschigen Art folglich auf den beschwerlichen Weg nach Shangri-La, wo die letzten Verwandten von Mr. Link leben sollen. Hilfe bekommen sie dabei von der unerschrockenen Adelina (im Originalton: Zoe Saldana), der Witwe eines ehemaligen Forscherkollegen von Lionel. Natürlich gestaltet sich die Weltreise, die das ungleiche Trio fortan in Angriff nimmt, alles andere als einfach – auch, weil ein Lord aus London alles daran setzt, Lionels Forschungsexpedition zu manipulieren…

Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer kommt mit einer relativ simpel gestrickten Story und wenigen Figuren aus, was dem Unterhaltungswert des Films aber absolut keinen Abbruch tut: Die Figuren in dieser poetischen Fabel sind durchs Band authentisch gezeichnet und mit Ecken und Kanten versehen, und aufgrund von vielerlei aufwendigen, kunterbunten und visuell absolut überzeugenden Schauplätzen – angefangen beim Loch Ness bis hin zum asiatischen Dschungel – gestaltet sich die rund eineinhalbstündige Reise basierend auf dem Drehbuch von Chris Butler äusserst kurzweilig.

Dazu tragen auch zahlreiche clevere humoristische Einstreuungen bei, die sowohl Kinder als auch Erwachsene zu erreichen wissen – einer gewissen Zweideutigkeit sei Dank. Und obwohl Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer das Rad nicht neu erfindet, was Animationsfilme angeht, so zeichnet sich der liebevoll gemachte Stop-Motion-Film doch durch seine einzigartige Kreativität aus – und durch eine simple, unaufgeregte Story, die aber nichtsdestotrotz mit ganz viel Herz, einer schönen Message und einigen Unvorhersehbarkeiten daherkommt. So ist zum Beispiel das Ende überraschend unkonventionell.

27.05.2019

4

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Drolliger Spass mit atemberaubenden Szenen geeignet für alle egal ob Grosse oder kleine Füsse.

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


Barbarum

vor 5 Jahren

Mit "Missing Link" bringt das Knetstudio Laika vielleicht nicht seinen besten Film auf die Leinwand - ich denke an dich "Coraline" - , aber wahrscheinlich seinen witzigsten und, es ist denkbar, den kindgerechtesten.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


jpbitterli2

vor 5 Jahren

Ich ziehe die Magie handgefertigter Animationsfilme jedem CGI Spektakel vor. Fünf Sterne, auch wenn die Geschichte nicht ganz so gut gestrickt ist wie bei den letzten LAIKA Filmen. Trotzdem sehr sympatisch und eine starkes Gegengewicht zur Disney-Fabrik.


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