Im Rausch der Sterne USA 2015 – 101min.

Filmkritik

Krieg der Sterne

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Adam ist ein Berserker in der Restaurantküche, der auch mal zu heiss und scharf anrührt. Der Starkoch will’s nochmals wissen und in London einen dritten Michelin-Stern holen. Ein appetitanregendes Koch- und Liebesdrama mit Bradley Cooper als Macho zwischen Herd und Haute Cusine.

Er musste ganz unten durch, nachdem er sich selber die Suppe in Paris versalzen hat. Alkohol, Drogen - Adam Jones ist regelrecht untergegangen. Irgendwann kriegt er dann doch noch die Kurve und versucht in London wieder auf die Beine zu kommen. Der Ehrgeiz hat ihn wieder gepackt: Adam will um alles in der Kochwelt den dritten Michelin-Stern. Restaurantchef Tony (Daniel Brühl) ist skeptisch, lässt sich dann aber doch vom Starrkopf weichkochen, besteht aber darauf, dass der labile Kochmacho wöchentlich bei Dr. Rosshilde (Emma Thompson) erscheint, um seine Alkohol- und Drogenabstinenz zu testen.

Der heissblütige Küchenberserker versammelt ein Top-Team um sich und heuert neben alten Koch-Kumpanen auch die begnadete Köchin Helene (Sienna Miller) an, die er dem früheren Partner und jetzigen Konkurrenten Conti ausgespannt, beziehungsweise abgeworben hat. Der uneinsichtige Macho, der keinen Widerspruch duldet, herrscht wie ein Sonnenkönig. Prompt kriegen sich die beiden Koch-Asse in die Wolle. Dann wird der Küchentyrann reingelegt: Ihm wird die Suppe total versalzen. Ausserdem gerät der Eröffnungsabend im «Adam Jones at the Langham» völlig ausser Kontrolle und Adam steht vor dem K.O. Nochmals erhält er eine Chance: Adam verspricht einen Koch-Relaunch und kann die verletzte Helene (zurück-)gewinnen. Es geht eben um Sterne, bei denen auch eine Gourmetkritikerin (Uma Thurman) einiges bewirken könnte.

Die Restaurant- und Küchenwelt ist immer mal wieder einen Kinoausflug wert, zuletzt mit den appetitlichen Streifen Chef mit Jon Favreau und Dustin Hoffman oder bei Madame Mallory und der Duft von Curry mit Helen Mirren. Das kulinarische Kinostück Burnt von John Wells ist Küchen-Kammerspiel, Appetitanreger und Liebesfilm zugleich, wobei die Komödie etwas durchsichtig angerichtet ist. Mal fein, mal grob gewürzt, macht sie gleichwohl Lust auf Tafeln – zumal mit einem Bradley Cooper als Küchenmacho, der endlich einsichtig und teamfähig wird und der als Bond-Nachfolger im Gespräch ist. Bon Appetit!

19.02.2024

3

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Kommentare

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oscon

vor 8 Jahren

Ratatouille für Erwachsene: Der nach Drogenexzess abgehalfterte Starkoch Adam Jones versucht in London einen Neuanfang mit alten und neuen Teammitgliedern.
Doch der Weg ist steinig und der Koch nicht unbedingt einsichtig, geschweige denn von seiner Sucht geheilt!
Die Beratung Gordon Ramsays hat dem Film sicher an Glaubwürdigkeit verholfen, wirken doch die Szenen in der Küche absolut authentisch:
Da wird von einem starken glaubwürdigem Ensemble (Bradley Cooper, Siena Miller, Daniel Brühl (herausragend!) oder auch Omar Sy) Molekularküche und traditionelle Nouvelle Cuisine zelebriert, angerichtet, aber auch intrigiert und geliebt. Stark die Aussage: Nur mit einem harmonischen Team sind wirklich auch Spitzenleistungen möglich!Mehr anzeigen


Ortygiano

vor 8 Jahren

Unterhaltsam gut. Nie langweilig. Zeit die Diven in der Gourmet-Küchen. Bradley Cooper aber nicht in Hochform. Scheint ab und an orientierungs- und ideenlos.


Gelöschter Nutzer

vor 8 Jahren

Sehr guter Film, die Story ist auch ganz toll. Man bekommt ab und zu Lust selber in der Küche zu stehen. Top Film! Bradley Cooper spielt auch sehr gut in seiner Rolle!


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