X-Men: Zukunft ist Vergangenheit Grossbritannien, USA 2014 – 131min.

Filmkritik

Ganz großes Popcornkino

Cornelis Hähnel
Filmkritik: Cornelis Hähnel

Eigentlich war die Trilogie der begnadeten Mutanten zu Ende erzählt. Doch wie so oft animierte der Erfolg zum Weitermachen – sei es mit Spin-offs oder einem Prequel mit einem neuen, jüngeren Cast. Mit X-Men: Days of Future Past geht es an zwei Enden weiter.

Die Zukunft sieht düster aus, die Erde ist ein ungastlicher Ort geworden. Mitten in diesem dystopischen Szenario machen Sentinels, hochintelligente Killer-Cyborgs, Jagd auf die Mutanten, um sie zu vernichten. Scheinbar gibt es nur eine Möglichkeit, den Terror der Maschinen zu beenden: Die Vergangenheit muss so verändert werden, dass die Sentinels nie gebaut werden. Und deshalb wird Wolverine knapp 50 Jahre in der Zeit zurückgeschickt, um die Zukunft zu retten. Doch das ist schwieriger als gedacht.

Regisseur Bryan Singer kehrt mit einem Knall in die Riege der X-Men zurück. Obwohl, wenn man es genau betrachtet (und die Wolverine-Spin-offs nicht mitzählt) ist er dem Mutanten-Kosmos fast durchgehend treu geblieben: Lediglich bei X-Men 3 war Singer nicht dabei, bei X-Men: First Class war er an der Story und als Produzent beteiligt. Dennoch ist seine Rückkehr auf den Regiestuhl heiß erwartet worden, hat er doch damals mit seiner Neuinterpretation des X-Men-Stoffes das Genre der Comicverfilmungen nachhaltig verändert. Und Singer kann die Erwartungen erfüllen: Mit X-Men: Days of Future Past beweist er erneut, wie intelligent Unterhaltungskino sein kann und dass selbst ein fünfter Teil nicht unweigerlich den totalen Ausverkauf bedeutet. Im Gegenteil.

Der vielleicht größte Coup des neuesten Teils ist die doppelte Besetzung: Sowohl die Darsteller der X-Men-Trilogie, als auch die "junge Generation" der Mutanten sind hier vereint. Dies liegt an den zwei Erzählebenen, die einmal in der Zukunft und einmal in den 1970er Jahren spielt. Ganz selbstverständlich inszeniert Singer den Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen und er verliert trotz des dramaturgischen Kniffes die Geschichte nicht aus den Augen. Glücklicherweise verzichtet Singer darauf, die Vergangenheit mit übertriebenem Zeitkolorit wie albernen Frisuren und nostalgisch-verklärten Kostümen zu zeichnen, um so Lacher generieren zu wollen, sondern er präsentiert den Retro-Look ganz zurückgenommen und charmant.

Doch nicht nur den Sprung zwischen den Zeiten meistert Singer, auch das Wechselspiel von Action und Drama, Spannung und Humor gelingt ihm. Denn trotz ernsthafter Grundthematik lebt X-Men natürlich auch von seiner Action. Und da kann X-Men: Days of Future Past mit einigen fulminanten Momenten aufwarten, die Special-Effects-Abteilung zeigt sich in Hochform. Die hochkarätige Doppelbesetzung trägt ebenfalls ihren Teil zum Gelingen bei, allen voran Jennifer Lawrence, James McAvoy und Michael Fassbender, die mit ihrem präzisen Spiel dem Film den letzten Schliff verleihen.

So entpuppt sich X-Men: Days of Future Past als ganz großes Popcornkino, das man lange nicht mehr in so konsequent gelungener Umsetzung gesehen hat. Und es hört nicht auf, denn Singer bleibt den Mutanten treu, zwitscherte er doch bereits auf Twitter: "#Xmen #Apocalypse 2016"! Die Zukunft bleibt also spannend.

18.02.2024

4

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Kommentare

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jolkel

vor 9 Jahren

Super-Film - werde ihn noch mehre Male anschauen


jolkel

vor 9 Jahren

Super-Film - immer wieder sehenswert!


elche15b2

vor 9 Jahren

Sehr spannender film finde alle x man filme gut


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