Minuscule - Kleine Helden Frankreich 2014 – 89min.

Filmkritik

Das grosse 3D-Krabbeln

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Zwei Ameisenvölker bekriegen sich - zwischen die Fronten gerät ein kecker Marienkäfer. Der stumme Trickfilm nach einer TV-Serie kombiniert Realaufnahmen mit animierten Insekten.

Schon 1998 ging es um das grosse Mampfen. In Das grosse Krabbeln schuftete eine Kolonie Ameisen unter der Fuchtel von Grashüpfern. In der Not wollte der erfinderische Flik Widerstand organisieren und heckte einen Plan aus. Der Pixar-Film versuchte damals schon, den Hintergrund so realistisch wie möglich darzustellen und filmte in der Natur. Die Umwelt der krabbeligen Helden sollte komplex und organisch wirken.

Wahre Meisterschaft entwickelte dann die französische Produktion "Minuscule – Valley of the Lost Ants". Hélène Giraud und Thomas Szabo hatten die TV-Serie um Insekten und Kleintiere bereits 2006 zum Leben erweckt. Sie besteht aus 78 Folgen zwischen vier bis sechs Minuten, die seit 2012 auch auf DVDs erhältlich sind. Die Aktionen der kleinen Helden gipfeln nun in einem rasanten Kinofilm – ohne Dialoge, aber in hochwertigem 3D-Format.

Es beginnt mit dem Picknick-Ausflug einer Familie. Früher als geplant muss man aufbrechen. Zurück bleibt eine Dose mit Zuckerstücken, und die hat eine kleine Odyssee zwischen Wald und Wasser vor sich. Und mittendrin ist ein junger Marienkäfer auf dem Weg zur Selbstfindung. Das süsse Objekt der Begierde bringt besagter Marienkäfer den schwarzen Ameisen nahe. Es wird zum Zankapfel zwischen den schwarzen und den aggressiven roten Ameisen. In höchster Not bricht der mutige Marienkäfer zu einer abenteuerlichen Rettungsaktion auf.

Minuscule wartet mit einer wilden Wildwasserfahrt, gewagten Manövern zwischen Busch und Bäumen, Halmen und Blumen sowie anderen spektakulären Actionszenen auf. Auch wenn kein Wort fällt und keine Miene verzogen wird, versteht man die Insekten aus dem Stamm der Gliederfüsser bestens.

Das ist grosses 3D-Kino mit kleinen Helden! Besonders raffiniert werden die Naturszenen – gedreht wurde in den südfranzösischen Nationalparks von Mercantour und Ecrins – in die Handlung einbezogen. Die animierten Insekten fügen sich tadellos in die 3D-Welt ein, so als agierten sie in einem Naturdokumentarfilm. Ein spannendes tierisches Vergnügen, durchaus mit Witz und Humor, für kleine wie grosse Kinofans.

18.02.2024

4

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Kommentare

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Anakin44

vor 10 Jahren

Ein fantastischer Film.
Mein Sohn hat selten bei einem Film so gelacht und auch uns Erwachsenen hat er sehr gut gefallen.
Ich habe auf meinem Blog einen kurzen Beitrag dazu verfasst:
http: //www. apfelblick. de/der-minuscule-film
Liebe Grüße


snookieee

vor 10 Jahren

gute geräusche statt worte. sehr geeignet für leute/kinder ohne sprachverständnis...


audtraveller

vor 10 Jahren

Nette und witzige Unterhaltung. Sympathische Charaktere und witzige Synchronisation. Spassig, abwechlungsreich und mit toller Optik.


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