Afrika - Das Magische Königreich Grossbritannien 2013 – 87min.

Filmkritik

Ein Film zum Staunen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Nach Deep Blue und Unsere Erde – Der Film führt die Produktion aus dem Hause BBC Earth Films die Tradition mit Enchanted Kingdom fort. Anders als bei den Vorgängern wird der Zuschauer hier noch direkter in das Reich der Natur hineingezogen – der 3-D-Technik sei Dank.

Afrika, das ist die Wiege der Menschheit, das ist aber auch ein Naturparadies, wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Unwirkliche, lebensfeindliche Vulkanlandschaften wechseln sich ab mit Wüsten, die zu den heißesten Zonen der Erde gehören. In den Meeren rund um den Kontinent blüht das Leben, aber auch in der Steppe ziehen Elefanten und andere Wildtiere dahin, immer danach trachtend, in der rauen, aber schönen Umgebung zu überleben. Afrika in all seiner Pracht, das möchte diese Produktion dem Zuschauer näher bringen.

3-D bietet oftmals keinen echten Mehrwert, und auch bei Enchanted Kingdom ist es nicht durchgehend vonnöten, aber es gibt Momente, in denen die Technik völlig ausgereizt wird. Dies gilt besonders für die Unterwasseraufnahmen mit den Fischschwärmen und den Raubfischen, die hinter ihnen her sind. Hier wird eine Plastizität entworfen, die glauben lässt, die Fische würden durch den Kinosaal schwimmen.

Bei den Szenen, die auf dem Land spielen, ist dieser Effekt nicht so stark ausgeprägt, profitieren kann der Naturfilm aber auch hier. Denn in glasklaren Bildern, die eine beeindruckende Tiefe aufweisen, wird hier ein Sightseeingtrip durch Afrika präsentiert, der fast einen Urlaub ersetzen könnte. Das gilt umso mehr, da der Film auch in Landschaften entführt, die man sonst wohl nie sehen würde. Besonders beeindruckend ist die Vulkanlandschaft, die anmutet, als sei man auf einem fremden Planeten. Die Farbenpracht ist imposant. Die Filmemacher haben hier Bilder eingefangen, die atemberaubend sind.

Sie beherrschen es, die Klaviatur der Gefühle zu bedienen. Ob erhaben und ehrfürchtig oder amüsant und launisch, hier ist alles dabei. Wenn die Flamingos zum Balztanz antreten, unterlegt von beschwingter Musik, oder eine Echse auf dem heißen Wüstensand eine Art Tanz vollführt, dann sind das Momente, die nicht von ungefähr an die klassische Walt-Disney-Produktion Die Wüste lebt erinnern.

Enchanted Kingdom ist weniger eine informative Dokumentation als vielmehr der gelungene Versuch, die Schönheit und Pracht dieser Welt dem Zuschauer nahezubringen. Das ist etwas, das man häufig vergessen kann, wenn man in Städten lebt und die unberührte Natur kaum zu Gesicht bekommt. Filme wie dieser erinnern daran, warum wir diese Welt schützen müssen. Weil alles, was verloren geht, unersetzbar ist.

16.04.2024

4

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