Merida - Legende der Highlands USA 2012 – 100min.

Filmkritik

Von wilden Töchtern und braven Müttern

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Pixars erster Prinzessinnen-Film beweist, dass nicht alle adligen Töchter in rosarote Zuckerwatte gehüllt werden müssen.

Die junge schottische Prinzessin Merida (Stimme: Kelly Macdonald) führt am Hofe ihrer Eltern King Fergus (Billy Connelly) und Queen Elinor (Emma Thompson) ein freies Leben, das sie mit langen Ausritten auf dem Rücken ihres Pferdes verbringt. Eines Tages endet die unbeschwerte Zeit. Um die verschiednen Clans im schottischen Hochland zu vereinen, soll Merida einen der Söhne von Lord MacGuffin (Kevin McKidd), Lord Macintosh (Craig Ferguson) oder Lord Dingwall (Robby Coltraine) heiraten. Doch Merida will sich den Regeln einer Königstochter nicht fügen und macht sich auf, ihr Schicksal zu ändern. Als ihre Selbstsuche jedoch die ganze Familie bedroht, ist Merida gezwungen, die Konsequenzen ihres Verhaltens zu tragen.

Brave ist der erste Pinzessinnen-Film der Disney-Tochterfirma Pixar. Aber Merida ist vielmehr Katniss als Cinderella, eher das Schneewittchen aus Snow White and the Huntsman und nicht der Disney-Version der 30er Jahre. Diese Prinzessin hat keine Vorliebe für rosarote Ballkleider oder saubere Küchen und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben. Auch nicht von ihrer wohlwollenden Mutter, die Merida auf ihre Pflichten als künftige Königin vorbereiten will. Merida ist die emanzipierteste Prinzessin des Disney Universums und ihre Freiheitsliebe entspricht heutigen Mädchen viel eher als die häusliche Passivität von Dornröschen & Co. Königin Elinor restauriert auch das stark angeschlagene Frauenbild dieser Filme, in welchen Mütter entweder tot oder böse Stiefmonster sind. Auch wenn Merida und ihre Mutter unterschiedliche Ansichten haben, es ist immer klar, dass sich die beiden innig lieben.

Im Gegensatz zu seiner zeitgemässen Heldin wirkt die Geschichte dieses Königreichs, das nur durch eine Heirat vereint werden kann, etwas antiquiert und zusammengeflickt, als wären ihre Bestandteile von anderen Disney Filmen geborgt. Meridas Mutter Elinor ist eine kluge Frau. Sie würde ihre Tochter doch nie zu einer Ehe mit solchen Dummköpfen wie den Dingwall- oder Macintosh-Söhnen zwingen. Die Ursache der Probleme zwischen Merida und ihrer Mutter sei ihr Stolz, kommt die Geschichte zum Schluss. Aber pubertäre Hormone und schottische Männer, die sich wie Kinder benehmen, haben wohl mehr damit zu tun. Würden die Clan Vorsteher die Verantwortung für ihr Land und ihre Familien übernehmen, wären arrangierte Hochzeiten gar nicht nötig.

08.03.2024

4

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Kommentare

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gave04

vor 8 Jahren

einfach nur toll


fanya

vor 11 Jahren

Sehr guter Anfang, aber die Geschichte mit der Verwandlung... Irgendwie zu absurd.


Barbarum

vor 11 Jahren

Unterhaltsam und sehr detailreich animiert. Nur es fehlt das Besondere, was man als Filmseher mittlerweile von Pixar gewohnt ist.


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