Shooter USA 2007 – 124min.

Filmkritik

Wie weiland Rambo

Björn Schäffner
Filmkritik: Björn Schäffner

In "Shooter" bringen sich Gewehre mit "Tschuk-Tschak" in Stimmung. Um dann "Bumm-Bumm" zu sagen. Regisseur Antoine Fuqua inszeniert in seinem neuen Film Mark Wahlberg als Schiesseisen schwingende Rächerfigur.

Ob uns Mark Wahlberg wieder eine Sternstunde wie in "The Departed" bescheren würde? Zugegeben eine leicht rhetorische Frage, denn niemand hätte ernsthaft erwartet, dass der Mime den fulminanten Auftritt so locker replizieren könnte. Dafür roch der neue Film von Antoine Fuqua ("Training Day") schon im Vorfeld zu heftig nach Hausmannskost.

In "Shooter" spielt Wahlberg einen Elite-Scharfschützen. Bob Lee Swagger gehört zur Sorte Mann, der sich in der Not Gefechtswunden mit Schiesspulver desinfiziert. Nach einer schief gelaufenen Mission verzieht sich Swagger in die Wildnis, nach Wyoming. Dort hegt er seinen Groll auf die Regierung, fristet ein Dasein als eine Art postmoderner Waffenheiliger und nimmt sich einen Hund zum besten Freund. Freilich lässt er sein ballistisches Talent nicht verkümmern. Obschon er nur zum Training den Abzug drückt.

Eines Tages stehen Regierungsagenten vor seiner Blockhütte: Swagger soll als Experte ein Attentat auf den amerikanischen Präsidenten zu verhindern: Wo würden Sie sich mit dem Gewehr hinstellen? Doch Swagger, der das Angebot natürlich nicht ablehnen kann, wird geleimt, ihm wird der Schwarze Peter angehängt, und er wird mit zwei Schüssen verwundet. Höchste Zeit für den geprellten Ex-Soldat, eine Racheaktion vom Stapel zu ziehen.

Laut eigenem Bekunden hat sich Drehbuchautor Jonathan Lemkin, dessen Story auf dem Thriller "Point of Impact" von Stephen Hunter basiert, an den 70er-Jahre Genre-Klassikern "Three Days of the Condor" und "The Parallax View" ein Vorbild genommen. Pate stand auch "Rambo" und überhaupt der Gunslinger-Archetyp des amerikanischen Kinos.

So lädt "Shooter" zum grossen Action-Spektakel. Dabei werden sowohl die Waffenphantasien des republikanisch gesinnten Publikums wie die Sympathien der liberalen Kinogänger bedient: Hinter dem Komplott gegen Swagger steckt ein US-Senator, der finstere amerikanische Öl-Interessen vertritt. Neben Kugeln fliegen einem in "Shooter" Ehrenmedallien, patriotische Sprüche und auch sonst viel Narreteien um die Ohren. Richtig spannend oder wirklich überraschend ist das zu keinem Zeitpunkt.

01.06.2021

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Einer der Actionkracher der letzten Jahre, kann ich immer wieder schauen.


ischak44

vor 11 Jahren

Ein super Film von mir aus gesehen. Ist halt aber auch ein Genre das manchen gefällt und manchen eben nicht. Mich hat er voll und ganz überzeugt. Die Spanmung ist immer da.


Husro

vor 11 Jahren

Gut gemacht.


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