Panic Room USA 2002 – 112min.

Filmkritik

Gefährliche Sicherheit

Filmkritik: Michelle Ettlin

Nach der Scheidung findet Meg Altman (Jodie Foster) zusammen mit ihrer Tochter Sarah ein neues Heim in einem grosszügigen New Yorker Appartment. Dieses besitzt einen sogenannten Panic Room, eine Hochsicherzeitskammer, in welcher sich der Bewohner vor Einbrechern und anderen Katastrophen verstecken kann. Doch als in der ersten Nacht drei Männer in die Wohnung eindringen, wird für Meg und ihre Tochter genau jenes Zimmer zu einem gefährlichen Gefängnis. Denn was die Einbrecher suchen, befindet sich ausgerechnet im Panic Room und natürlich lassen sie nichts unversucht, um an ihre Beute zu gelangen...

Bekannt wurde Regisseur David Fincher mit dem intelligenten Thriller "Seven", und machte sich nicht zuletzt mit dem Vorgänger von "Panic Room", "Fight Club", einen Namen als innovativer, visuell bestechender Regisseur. Visuell bestechend beginnt auch sein neuster Film: Die grossen Buchstaben des Vorspanns führen uns in die Strassenschluchten New Yorks, wo Fincher eine gute Ausgangslage für einen Hochspannungsthriller schafft. Gemeinsam mit seinen Protagonisten führt er den Zuschauer in ein Appartement, welches während des gesamten Films nicht mehr verlassen wird. Und genau jenes Zimmer, welches die paranoiden Befürchtungen des vorherigen Bewohners hätte mildern sollen, wird für die frisch Zugezogenen bereits in der ersten Nacht zur Falle, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.

Doch leider verspielt Fincher seine Karten. Anstatt mit den Ängsten des Zuschauers zu spielen, verlässt er sich auf teilweise äusserst blutige Schockeffekte und eine konstruierte, nicht immer ganz logische Story. Auf die überraschenden Wendungen, welche seine vorgängigen Filme auszeichneten, wartet man vergeblich. Berechnend, beinahe wie aus einem Bausatz für den perfekten Thriller stellt Fincher seinen Film zusammen: Ständiger Regen, schummriges Licht und blaugraue Farben schaffen eine unheimliche Stimmung; die Bösewichte, das sind der übermütige jungen Wilden, der eigentlich Gute, der seinen Sohn ernähren muss, und der absolut skrupellose Fiesling; Die verlassene Ehefrau und ihre freche Tochter entpuppen sich als toughe Widersacherinnen... Zweifellos beherrschen Fincher und seine Crew das technische Handwerk, doch erscheint manch atemberaubende Kamerafahrt seltsam unmotiviert. Selbst die hervorragende Besetzung (Jodie Foster, Forest Whitaker) vermag den Figuren keine Tiefe zu verleihen.

Um die Kritikerin nicht falsch zu verstehen: "Panic Room" ist solides Hollywood-Handwerk und wer seine Erwartung in Grenzen hält, wird gut unterhalten. Doch David Fincher-Fans werden wohl enttäuscht sein... wo doch gerade in der jetzigen Zeit das Spiel mit Paranoia und realen Ängsten der Wohlstandsgesellschaft hervorragenden Stoff für einen gehaltvollen Thriller bieten würden.

19.02.2021

3

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Kommentare

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movie world filip

vor 13 Jahren

nicht fincher starkste film, aber okay... mit coole öffnungsszene


Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

David Fincher is the King. Das zeigt er hier ein weiteres mal. Auch wenn der Film nicht an die vergangenen Ausnahme Filme ( Se7en, Fight Club) rankommt, dennoch gute Unterhaltung.


sandro76

vor 22 Jahren

überraschend gut


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