Tristana Frankreich, Italien, Spanien 1970 – 95min.

Pressetext

Tristana

In der Ödnis einer spanischen Provinzstadt, um 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter lebt die ebenso schöne wie unschuldige Tristana (Catherine Deneuve) in der Obhut ihres Vormunds Don Lope (Fernando Rey), eines respektierten Ehren- und unverbesserlichen Lebemannes. Schon bald entwickelt der verarmte und in die Jahre gekommene Aristokrat jedoch mehr als nur väterliche Gefühle, verführt sein an Wahnvorstellungen leidendes Mündel und zwingt der von ihm materiell wie gesellschaftlich abhängigen Minderjährigen ein eheähnliches Verhältnis auf. Weil Don Lope nicht müde wird zu beteuern, sie sei genauso frei wie er, stürzt sich Tristana irgendwann in eine Beziehung mit dem jungen Maler Horacio (Franco Nero) und beschliesst, mit diesem zusammenzuleben. Doch ihr Liebesabenteuer endet nach zwei Jahren erneut bei ihrem Vormund, als sie schwer erkrankt und ihr ein Bein amputiert werden muss. Durch das viele Leid verhärmt, wird nun sie unerbittlich in der Durchsetzung ihres Willens. Zwar lässt sie sich vom Priester überreden, Don Lope zu heiraten, doch lässt sie den alten Mann bis zu seinem Tod nichts als Verachtung und Hass spüren.

Luis Buñuels vieldeutiges, inszenatorisch virtuoses Werk ist sowohl brisante Gesellschaftsstudie wie fatale Liebestragödie und wird geprägt von einer jungen Catherine Deneuve, die Tristanas Wandlung vom lebensfrohen und optimistischen Mädchen zu einer verbitterten, berechnenden – und dabei immer schöner werdenden – Frau absolut überzeugend darstellt. Während Fernando Rey die ideale Verkörperung des tragischen Verführers ist, der sein fortgeschrittenes Alter nicht wahrhaben will. Ein faszinierendes Paar. Und ein filmisches Ereignis.

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