Artikel7. September 2018 Noëlle Tschudi
3 Gründe, wieso «Alpha» ein unvergessliches Filmerlebnis ist
«Alpha» ist eine bildgewaltige Erzählung über eine ungleiche Freundschaft, die den Lauf der Geschichte verändern sollte. Wir präsentieren 3 Gründe, die das Eiszeit-Abenteuer zwischen Wolf und Mensch zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis machen.
1. «Alpha» liefert Bilder von atemberaubender Schönheit.
So geradlinig und einfach gehalten wie die Story von «Alpha» auch sein mag, so spektakulär setzten sie Regisseur Albert Hughes zusammen mit Martin Gschlacht, dem Mann hinter der Kamera, in Szene: Entstanden sind dabei spektakuläre Aufnahmen, die in Sachen Bildkomposition, stimmiger Atmosphäre sowie dem Licht- und Schattenspiel keine Wünsche offen lassen.
Es ist sehr schwierig die Eiszeit heutzutage zu replizieren. Sie ist eine Mischung zwischen Sibirien, Island, dem Nordpol und vielleicht noch Neuseeland. Es existiert kein einziger Ort auf der Welt, der aussieht wie die Eiszeit ausgesehen haben könnte. Um den Look des Films zu generieren muss ein Puzzle zusammengesetzt werden.
Die Natur soll für Hughes im Verlauf der Dreharbeiten fast schon zum dritten Hauptdarsteller geworden sein, doch die Aufmerksamkeit, die ihr entgegengebracht worden ist, hat sich sichtlich ausgezahlt. Ob in Island, Vancouver, dem Ödland von Süd-Alberta oder in einem Dinosaurier Park des UNESCO-Welterbes, in dem bis anhin 150 vollständige Saurier-Skelette aus der Oberkreide gefunden worden sind: «Alpha» ist ein unvergessliches Spektakel fürs Auge – mal mit zusätzlichen computergenerierten Effekten, mal ohne.
2. Ausdrucksstarke Protagonisten laden zum Mitfiebern ein.
Hollywood-Produktionen stehen und fallen mit ihrer Besetzung. Stets wird nach den Schauspielern der Stunde gesucht, schliesslich vermag ein einziger bekannter Darsteller oder eine gefragte Darstellerin Heerscharen von Fans in die Kinos zu locken. Weil ein prominenter Cast laut Albert Hughes nur von der Geschichte abgelenkt hätte, entschied er sich für sein Survival-Abenteuer bewusst gegen eine Starbesetzung und bewies bei seiner Schauspieler-Auswahl ein ausgesprochen glückliches Händchen.
Mehrere Wochen sollen die beiden Hauptdarsteller im Film – Schauspieler Kodi Smit-McPhee (Nightcrawler in «X-Men: Apocalypse») und der tschechoslowakische Wolfshund Chuck – miteinander trainiert haben, um ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die harte Arbeit hat sich mehr als ausgezahlt: Chuck wurde zum heissgeliebten Star auf dem Set, und im fertigen Film ist es eine Freude, den beiden wunderbar harmonierenden Protagonisten bei ihren gemeinsamen Abenteuern zuzusehen.
Dass Kodi Smit-McPhees Figur dabei die allermeiste Zeit über kein Wort sagt, tut dem Kinovergnügen keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Mit ausdrucksstarkem Schauspiel beweist er nicht nur, dass die ganz besondere Freundschaft zwischen ihm und dem Wolf Alpha respektive Chuck keiner Worte bedarf, sondern auch, was für einen entscheidenden Einfluss ein weniger bekannter, dafür aber ausgesprochen vielseitiger Schauspieler auf eine Hollywood-Produktion haben kann.
3. Das Survival-Abenteuer lässt einen in eine fremde Welt eintauchen.
Das Ziel der Macher von «Alpha» war es, über die Ursprünge einer Freundschaft zu erzählen, die den Lauf der Geschichte massgeblich verändert hat. Ausserdem wollte Regisseur Hughes mit seinem Film Eskapismus ermöglichen, der einen das aktuelle Zeitalter für eine ganze Weile vergessen lässt – und das ist ihm voll und ganz gelungen. In Zusammenarbeit mit Historikern, Anthropologen und Sprachwissenschaftlern schuf er eine Welt, die so nahe an gegebenen Fakten angelegt ist, wie es irgendwie möglich war. Wo er sich auf keine archäologischen Funde und Befunde stützen konnte, liess er seiner Fantasie freien Lauf.
Besonders eindrücklich: Anthropologin Christine Schreyer entwickelte innerhalb von dreieinhalb Monaten einzig und allein für «Alpha» eine Sprache, die ihrerseits auf drei Protosprachen basiert, und dem Zuschauer mithilfe von Untertitelungen ein vollkommen immersives Kinoerlebnis ermöglicht.
Fazit: «Alpha» ist ein unvergessliches Abenteuer im atemberaubenden Setting der Eiszeit, das zeitweise auch mal Zähne zeigt und damit an Filme wie «The Revenant» erinnert, mit seiner Altersfreigabe von 6 respektive 10 Jahren aber natürlich auch kindergerechte Unterhaltung bietet. Zu empfehlen ist der Streifen nicht nur Geschichtsfreunden und Tierliebhabern, sondern wirklich jedem, der sich für rund eineinhalb Stunden auf eine bildgewaltige und faszinierende Reise in die Vergangenheit begeben möchte.
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